08 Jänner 2007

Habemus Coalitionem

Knapp über drei Monate hat es gedauert, bis Rot und Schwarz über die künftige Verteilung der Fleischtöpfchen einig waren. Sie wollen eigentlich nicht, das kann man spüren. Doch die Gier nach Macht und Posten war wohl stärker. Was sind die Deals, die faulen Kompromisse in all den Geheimpapieren? Was zum Beispiel bringt der Verzicht auf die Abschaffung der Studiengebühren und die "Möglichkeit", sie zum Gefängnistarif wieder zurückverdient werden "dürfen"? Den Innenminister? Oder ist so eine Regelung nur das Gesundheitsressort wert? Und was passiert mit den Eurofightern? Siegt die Vernunft oder der Populismus? Was sind die dadurch verlorenen Prozente bei der nächsten - sicherlich vorgezogenen - Wahl wert? Wahlalter 16? Was bekommt die ÖVP, die davon kaum profitieren wird?

Fragen über Fragen. Nur eines ist sicher: Billiger wird's für uns Staatsbürger nicht, zumindest nicht, wenn wir zum noch weiter auspressbaren Mittelstand gehören. Eine Erhöhung der SV-Beiträge ist ja schon beschlossene Sache und weitere werden bald folgen. Offen oder schleichend, was immer passiert, wir werden dafür in bester grasser'scher Manier zur Kasse gebeten werden, auch wenn der nächste Finanzminister vielleicht nicht mehr so schön ist. Und trotz Verfassungsmehrheit wird sich auch diese schwache Koalition wieder nicht darauf einigen können, den Stall endlich auszumisten und den alten Mief rauszulassen. So gesehen kann man sich mit Recht wünschen, sie möge den Weg allen Mistes gehen, bevor sie noch angelobt ist. Faule Kompromisse und Machtgier sind als Motivation ist nicht genug, um dieses Land den Herausforderungen des nicht mehr so ganz neuen Jahrhunderts zu stellen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Also, wenn man so einen Blick auf das heute präsentierte Ergebnis wirft, so bleibt fast zu befürchten, dass sich Wolfgang S. per Kleingedrucktem auch noch weiter zum Kanzler gemacht hat...